Schlagwort: Klimakrise

Warum die Dekarbonisierung mein „Kennedy-Moment“ ist

Energiewende und Klimaschutz sind die größten Herausforderungen unserer Zeit – und für mich als Entwicklungsingenieur Thema Nr. 1. Will Österreich bis 2040 klimaneutral werden, müssen wir Treibhausgas-Emissionen um 36 Prozent im Vergleich zu 2005 reduzieren. Die Realität sieht allerdings so aus, dass Österreich drei mal so viele Treibhausgase wie vor 30 Jahren emittiert.

Um die Pariser Klimaziele zu erreichen

… müsste Österreich seinen Treibhausgasausstoß von 80 Millionen Tonnen CO2 bis 2030 auf 45 Millionen Tonnen reduzieren. Um diese ambitionierten Ziele zu erreichen, ist ein branchenübergreifendes Umdenken mit weitreichenden Transformationsschritten unumgänglich.

Hier sind wir Technikerinnen und Ingenieure aus aller Welt gefragt, neue technologische Konzepte, Ideen und Lösungen auf allen Ebenen zu entwickeln. Ohne Scheuklappen, Tunnelblick und Vorurteile mit Mut und Weitblick neue Wege zu gehen, die noch nie zuvor gegangen wurden.

Foto: pxhere.com
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Gamechanger ultra-tiefe Geothermie?

In Fragen alternativer Wärme- und Stromproduktion befinden wir uns an einem historischen „Kennedy“-Moment. Nur, dass wir am Ende dieses Jahrzehnts nicht auf dem Mond landen müssen – sondern die praktischen Grundlagen für eine nachhaltig CO²-neutrale Strom- und Wärmeproduktion serienreif entwickelt haben werden müssen, die von da an bis 2040 skaliert und flächendeckend ausgerollt werden kann.

Hierfür müssen wir heute, wie damals zu Zeiten der Mondlandung, ergebnisoffen alle denkbaren Optionen betrachten und vorurteilsfrei auf ihre Machbarkeit hin detailliert und tief untersuchen.

Mein aktueller Forschungsansatz befasst sich mit den bislang unentdeckten Möglichkeiten der tiefen Geothermie.

20 km tiefes Bohrloch – tiefer als je zuvor

Der Plan auf dem Mond zu landen, ohne zuvor auch nur ein einziges Mal außerhalb der Erdumlaufbahn gewesen zu sein – war gewagt. Ebenso gewagt ist meine Idee, ein 20 km tiefes Loch zu bohren – doppelt so tief wie jedes zuvor -, mit Durchmessern, die sich weit außerhalb des Erfahrungshorizonts herkömmlicher Bohrtechnik bewegen, um die gewaltigen Reserven zu nutzen, die uns dabei helfen können, der CO²-Falle des bisherigen Fortschritts zu entkommen. Denn 99 % der Erde sind heißer als 1.ooo °C.

Von den Chancen der Bohrtechnik

Ich habe aber keinen Zweifel, dass angesichts dieser Mammut-Aufgabe und der schwindenden Bedeutung von Auffindungsprojekten für fossile Brennstoffe die Bohrtechnik die Chance hat, ihr umfassendes Know-how als Grundstein für diese neue Thematik zu verstehen und dieses gerne bereitstellen wird, um ihre Rolle in den kommenden Jahrzehnten zu einem bedeutenden Teil der Lösung zu wandeln.

Natürlich bin ich mir voll und ganz der Größe dieser Aufgabe bewusst. Wie jeder, der sich mit der Thematik der Energiewende auseinandersetzt. Es besteht aber auch kein Zweifel, dass dies jetzt geschehen muss.

Ich bin Ihr Sparringspartner.

An alle Techniker mit Know-how, Macher mit Willen, Entscheider ohne Antworten, Skeptiker mit offenen Fragen: ich bin Ihr Partner, der mit Ihnen gemeinsam neue Lösungen für neue Herausforderungen diskutiert, evaluiert, analysiert. Und (er)findet.

➔  Sprechen Sie mich an! 

 

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Weil wir Techniker:innen die Zukunft erfinden

Wir haben uns entschlossen Technikerinnen und Techniker zu werden.

Die Politik gibt die Richtung vor, die Verteilung und die Begrenzungen. Die Wirtschaft finanziert. Das Management verwaltet. Dienstleistungen servicieren. Der Handel beschafft und verteilt. Lehre schult und bildet. Und wir Techniker:innen sind es, die die Zukunft erfinden.

Technik ersinnt neue Impfstoffe und ermöglicht deren effiziente Massenproduktion in Rekordzeit. Technik plant Netzwerke, verarbeitet Informationen, filtert, clustert und kanalisieret diese.

Wir sind es, die Robotic, Automation und autonome Fahrzeuge entwickeln, Machine Learning und A.I.
Technik baut Satelliten, kommerzialisiert die private Raumfahrt und besiedelt demnächst den Mars.

Technik entwickelt Generatoren, kanalisiert Kräfte und gewinnt Energie aus Wind, Wasser, Wärme, Licht, Biomasse – und motorisiert damit den Fortschritt.

Und wir sind es vor allem die sich alternative Lösungen für umweltschädliche Prozesse und dysfunktionale Gewohnheiten einfallen lassen müssen.

Nur was wir uns einfallen lassen, erfinden, konzipieren, planen und vordenken – kann die Politik überzeugen, Finanziers motivieren, neue Bedarfe befriedigen und veränderte Kundschaften begeistern.

Wir sind dafür verantwortlich. Von der anfänglichen Ideen-Skizze bis zur effektiv effizienten Umsetzung in Serie.

Wofür wir keine Lösungen finden, kann bald unsere Lebensräume bedrohen und unser Überleben – als Spezies – nachhaltig gefährden. Was uns einfällt, hat das Potential dies noch zu verändern. Innerhalb dieses Jahrzehnts.

Jeder für sich – jeder in seiner Branche. Aber niemand allein. Weil wir uns kennen – und damit wissen, dass es viele andere gibt wie wir; Die im Kleinen wie im Großen daran arbeiten eine nachhaltig lebensfähige Zukunft zu entwickeln. Für unsere – und folgende Generationen.

Es liegt an uns.

Auf geht’s!

(meine Sponsionsrede am Technikum Wien, 28. Juni 2021)